Wirtschaftlichkeitshebel bei der Microsoft Lizenzierung - Teil 2 (Azure)
In der vergangenen Woche wurden bereits im ersten Teil dieses Blogbeitrages verschiedene Wirtschaftlichkeitshebel betrachtet, um bei der Lizenzierung von Microsoft-Produkten Kosten einzusparen und dennoch die notwendige Compliance einzuhalten. Falls Sie Teil 1 des Blogbeitrages nachlesen möchten, finden Sie diesen hier.
In dem nun folgenden Teil 2 wird das Thema „Wirtschaftlichkeitshebel bei der Microsoft Lizenzierung“ abgerundet mit einem Blick auf potenzielle Einsparoptionen bei Microsofts Cloud Plattform - Azure.
Azure Reservations, Azure Saving Plans und Azure Commitments
Neben den in Teil 1 dieses Blogbeitrags bereits erläuterten Wirtschaftlichkeitshebel bietet auch Azure einige Möglichkeiten, um Kosten einzusparen. Hierbei sind besonders Azure Reservations, Azure Saving Plans und das Azure Consumption Commitment, sowie der Azure Hybrid Benefit relevant. Bei Azure Reservations reserviert der Kunde virtuelle Maschinen (VMs) oder andere Azure Ressourcen und erhält dafür bessere Preise. Bei Azure Saving Plans verpflichtet sich der Kunde einen festen stündlichen Betrag für Rechenleistungen auszugeben und erhält dafür Rabatte. Beim Azure Consumption Commitment verpflichtet sich der Kunde ein gewisses Volumen über einen Zeitraum abzunehmen und spart somit gegenüber den Standard Pay-as-you-Go Preisen. Bei all diesen drei Azure-Einsparoptionen sind teils hohe Rabatte gegenüber dem Listenpreis möglich, allerdings besteht ebenso das Risiko von Zahlung für ungenutzte Ressourcen. Ob bzw. für welche Azure Ressourcen ein Azure Commitment für Ihr Unternehmen sinnvoll sein kann, muss im individuellen Fall analysiert werden.
Azure Hybrid Benefit
Durch den Azure Hybrid Benefit, bei dem durch das Bring-Your-Own-License (BYOL) Prinzip, Unternehmen bereits gekaufte (und möglicherweise ungenutzte) Lizenzen in der Azure Cloud einsetzen dürfen, können zusätzliche Lizenzkosten vermieden werden. Verfügt ein Unternehmen zum Beispiel über Windows Server-Lizenzen, welche aktuell nicht genutzt werden, darf das Unternehmen diese Lizenz für Windows Server in der Azure Cloud einsetzen. Der Kunde zahlt dann nur für die Rechenleistungen und muss keine zusätzlichen Lizenzgebühren für Windows Server in der Azure Cloud mehr entrichten. Allerdings entsteht hierdurch zum einen ein erhöhter Verwaltungsaufwand, da die Lizenzen, die in der Cloud eingesetzt werden, „nachgehalten“ werden müssen, und zum anderen hat der Kunde weiterlaufende Kosten für die Software Assurance (SA) der Lizenzen bei Beendigung des Azure Services. Ein wesentliches Entscheidungskriterium ist hier die Laufzeit, für die die Windows Server Lizenzen benötigt werden. Als Bestandteil der Azure Services lassen sich die Lizenzkosten schnell reduzieren, während bei einer längeren Nutzungsdauer BYOL in der Regel kostengünstiger ist.
Abschließend lässt sich festhalten, dass es bei bei der Lizenzierung von Microsoft-Produkten durchaus einige signifikante Wirtschaftlichkeitshebel gibt. Wer sich daher gut im Microsoft-Lizenz-Dschungel auskennt, hat einige Möglichkeiten Kosten einzusparen bzw. Kostensteigerungen zu vermeiden.
Wenn auch Sie Beratung bei der Lizenzierung von Microsoft-Produkten benötigen, sprechen Sie uns gerne an.
Verfasser: Lennart Hollweg