Navigieren in der IT-Welt: Ein Leitfaden für Berufseinsteiger zu Branchentrends
Die einzige Konstante im Leben ist Veränderung. Das gilt nicht nur für Mode und Ernährung, sondern insbesondere auch für die IT. Trends kommen und gehen, was eben noch State of the Art war, ist jetzt schon wieder kalter Kaffee. Ich bin 2019 als Quereinsteiger in die IT-Beratung gekommen, gehöre damit sicher noch nicht zum alten Eisen, aber habe schon den einen oder anderen Trend kommen und gehen sehen. In diesem Blog Post geht es darum, wie Trends funktionieren, wie IT-Unternehmensberater:innen damit am besten umgehen und in welchem State of the Art wir uns gerade befinden.
Die Funktionsweise von Trends
Allgemeinbekannt ist, dass Trends in Kurven verlaufen. Für Technologie greift da klassisch Rogers‘ Theorie von Innovatoren, schnellen Anwendern, der frühen und späten Mehrheit und den Nachzüglern, die eine neue Technologie erst nutzen, wenn es für einen Großteil der Bevölkerung schon zum Standard gehört. Erinnern wir uns zum Beispiel an das Aufkommen von Smartphones zurück, so kennen wir sicher alle jemanden mit dem ersten iPhone und jemanden, der oder die auch im Jahr 2016 noch auf Mobiltelefone mit Tasten gesetzt hat.
Der Umgang mit Trends in der IT-Unternehmensberatung
Wurden Sie schon einmal zu einem Thema befragt und haben schon bei der Nennung des Themas nur Bahnhof verstanden? Das sollte Berater:innen nur im Ausnahmefall passieren. Entsprechend ist es besonders wichtig, sich regelmäßig über Entwicklungen in eurem Bereich, sei es Cybersecurity, die Gesetzgebung zum Datenschutz oder die verschiedenen Lizenzmodell großer und kleiner Hersteller, umfassend informieren. So gelingt es stets, in Kundengesprächen verlässliche Ersteinschätzungen zu Fachthemen zu liefern. Hier muss allerdings auch gesagt werden, dass sich maßgeschneiderte Lösungen für die Probleme der Kunden oft erst nach sehr spezifischen Recherchen ergeben, die sich über den allgemeinen täglichen Konsum von News aus einschlägigen Fachveröffentlichungen nicht abdecken lassen.
Megatrends lassen sich oft leichter erkennen. Angefangen bei Smart Devices, über die großflächige Migration von Daten und Applikationen in die Cloud, bis zum jetzigen KI-Hype, der durchaus das Zeug zum Megatrend hat. Bei solch großen Umwälzungen ist es einfach wichtig, frühzeitig über das Thema Informationen zu sammeln. Bei kleineren Trends, zum Beispiel der Verwendung von Augmented Reality im Unternehmensumfeld, z.B. in der Produktion von High-Tech Gütern, ist es schwieriger, vorauszusagen, ob das Phänomen langanhaltend sein wird, besonders, wenn einige frühe Produkte am Markt klar floppen (Stichwort „google Glasses“). Hier gilt es, Phänomene genau zu beobachten und ein wachsendes Interesse am Markt als Zeichen zu sehen, sich mehr mit Produkten und Dienstleistungen in dem Bereich zu befassen.
Was auf uns zukommt
Die Jahre 2022 und 2023 waren durch und durch vom Phänomen künstlicher Intelligenz in all seinen Ausprägungen dominiert. Das vorherige große Thema der IT, die Cloud, ist in den Hintergrund getreten. Wichtige Cloud-Migrationen sind mittlerweile abgeschlossen, große Sprünge in der Entwicklung von Cloud-Technologie werden seltener. Bei KI ist dies noch anders. Quasi auf monatlicher Basis überrascht ein Unternehmen mit einer bahnbrechenden auf KI basierenden Innovation. Entsprechend scheint der Megatrend KI noch lange nicht saturiert zu sein. Auch in 2024 und 2025 können wir hier noch mit Innovationen, Produkte und Services rechnen, die in der IT-Landschaft ihren Platz finden. Was danach kommt ist rein spekulativ, vielleicht weiß das nur die KI.
Verfasser: Tobias Philipsen