Microsoft Flexible Virtualization Benefit

17/11/2022

Microsoft Flexible Virtualization Benefit – Für welchen Bereich wird es leichter Workloads und Lizenzen in die Cloud zu bringen?

Im Oktober 2022 führt Microsoft den Begriff „Flexible Virtualization Benefit“ mit dem Ausblick ein, darüber die Auswahl für Kunden an möglichen Cloud-Partnern zu erhöhen.

Vorweg zur Erläuterung ein paar Eckdaten:

  • Der Benefit ist für das gesamte Software-Portfolio anwendbar, sofern entweder eine aktive Subscription oder eine aktive Software Assurance besteht. 
  • Das damit eingeräumte Recht autorisiert Kunden Ihre Nutzungsrechte in dedizierten oder shared Infrastrukturen bei einem Microsoft Authorized Outsourcers zum Einsatz zu bringen.
  • Ein Authorized Outsourcer ist jeder andere Outsourcer, der kein Listed Provider von Microsoft ist und auch kein Rechenzentrum eines Listed Providers für die Servicebereitstellung verwendet.

Was bedeutet dies nun in der Praxis?

Die erweiternden Regelungen ermöglichen es dem Microsoft-Kunden neben den bekannten Outsourcing-Partnermodellen wie Listed Provider und Authorized Mobility Partner bei Microsoft nun auch weitere Outsourcing-Partner zu wählen.

Die Abgrenzung zwischen den Outsourcing-Partnermodellen zeigt die folgende Abbildung:

Microsoft Authorized Outsourcer

Vor allem interessant kann dieser Move von Microsoft im Windows Server-Umfeld sein. Das Flexible Virtualization Benefit ermöglicht es Unternehmen Windows Server Nutzungsrechte in der Infrastruktur des Authorized Outsourcers sowohl auf shared oder auf dedicated Servern einzusetzen. Es gelten die gleichen Nutzungsbedingungen, die das Unternehmen auch im eigenen Rechenzentrum einhalten muss. Zudem wird das Szenario durch die Lizenzierungsoption auf Basis virtueller Kapazität (Virtual Cores) gestützt.   

Da bleibt nur noch die Frage offen, wie Microsoft mit der Regelung der Zuweisungspflicht von mindestens 90 Tagen umgeht. Der Dynamik der Cloud-Technologien folgend definiert Microsoft wie folgt: Die Verschiebung des Nutzungsrechtes (also die Verschiebung der Windows Server Instanz) ist innerhalb einer Serverfarm ohne Berücksichtigung der Zuweisungspflicht von mindestens 90 Tagen möglich. Die Einhaltung der 90 Tage ist nur dann anzuwenden, wenn die Instanz auf eine andere Serverfarm migriert wird.

Erinnert uns das an Microsoft’s License Mobility?

Ja, doch im Detail steckt der Unterschied:

License Mobility gilt nur für definierte Software-Produkte von Microsoft wie z.B. SQL und darf im Outsourcing Szenario nur bei Listed Providern oder Authorized Mobility Partnern angewendet werden. Windows Server besitzt keine License Mobility Rechte.

Erinnert uns das an die Azure Hybrid Benefits?

Ja, auch das. Doch auch hier gibt bei genauer Betrachtung eine klare Abgrenzung:

Die Azure Hybrid Benefits ermöglichen den Einsatz von Windows Server und auch SQL in Azure-Infrastrukturen zu günstigeren Preiskonditionen. Für die Qualifizierung wird eine aktive Software Assurance benötigt.

Wird es nun einfacher oder komplexer?

Hier lässt sich eine sehr häufig angewandte Redewendung aus der Statistik gut anwenden: It depends!

Zunächst wirkt es durch weitere Regelungen für Unternehmen komplizierter oder im ersten Moment vielleicht nur undurchsichtig. Doch tatsächlich kann dieses Lizenzierungsupdate eine Erleichterung für Unternehmen sein und bei genauerer Betrachtung die Möglichkeit zur Lizenzoptimierung geben.

Gerne unterstützen wir Sie bei der Bewertung Ihrer Lizenzierungsszenarien unter Anwendung und vor allem Ausschöpfung aller Lizenzierungsbedingungen von Microsoft.

Verfasserin: Stephanie Riesebeck