Kosteneinsparungen durch Azure Reservierungen und Azure Sparpläne

In der Welt der Cloud-Computing-Plattformen ist Microsoft Azure eine der führenden Lösungen. Unternehmen nutzen Azure, um ihre Anwendungen zu hosten, Daten zu speichern und skalierbare Ressourcen bereitzustellen. Dabei ist es wichtig, die Kosten zu optimieren und gleichzeitig die Leistung zu maximieren. Im März hatten wir bereits eine umfassende Übersicht gegeben, an welchen Stellen sich Kosten bei der Lizenzierung von Microsoft-Software (u.a. auch bei Azure: COMPLION | Wirtschaftlichkeitshebel bei der Microsoft Lizenzierung - Teil 2 (Azure) einsparen lassen. In diesem Blogbeitrag möchten wir Azure Reservierungen und Azure Sparpläne noch einmal detaillierter betrachten.

Azure-Reservierungen können eine Möglichkeit darstellen, Geld zu sparen, indem sich der Kunde für Pläne mit einer Laufzeit von einem Jahr oder drei Jahren entscheidet. Durch diese Verpflichtung erhält der Kunde einen Rabatt für die von ihm genutzten Ressourcen. Wenn der Kunde sich für eine Reservierung entscheidet, verpflichtet er sich, diesen bestimmten Typ von Compute-Instanz oder Instanzfamilie in einer bestimmten Azure-Region für einen festgelegten Zeitraum zu nutzen. Zum Beispiel könnte der Kunde sich dazu verpflichten, eine „D4 v2 VM“ in der Region Germany North, für ein Jahr zu nutzen. Reservierungen eignen sich gut für Workloads, die kontinuierlich laufen und stabil sind. Wenn die Ressourcen vollständig genutzt werden, bieten Reservierungen eine Möglichkeit Kosten einzusparen.

Nach der ursprünglichen Planung von Microsoft sollte am 1. Januar 2024 die Verfügbarkeit des Austauschs von Azure-Computereservierungen für Azure Virtual Machine, Azure Dedicated Host und Azure App Service enden. Beim Austausch einer Compute-Reservierung werden vorhandene Reservierungen in neue Computereservierungen umgewandelt. Diese Verfügbarkeit des Austauschs wurde jedoch in der Zwischenzeit von Microsoft bis auf weiteres verlängert. Es gibt somit zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Blogbeitrags keine Deadline für den Austausch von Azure-Computereservierungen. Kunden können somit Ihre Compute-Reservierungen für verschiedene Instanzen und Regionen so lange weiter austauschen, bis Microsoft seine Kunden erneut benachrichtigt, was mindestens sechs Monate im Voraus geschehen soll.

Die Richtlinie für die Kündigung einer reservierten Instanz ändert sich nicht. Die stornierte Reservierung darf allerdings insgesamt in einem rollierenden Zeitfenster von 12 Monaten für ein Abrechnungsprofil oder eine einzelne Registrierung den Wert von 50.000 USD nicht überschreiten.

Beim Eintausch einer Reservierung werden bestehende Reservierungen in einen neuen Sparplan umgewandelt. Kunden können Ihre reservierten Azure-Instanzen für Compute immer gegen einen Sparplan eintauschen. Es gibt kein Zeitlimit für einen Eintausch gegen einen Sparplan.

Azure-Sparpläne sind eine ähnliche - aber doch leicht andere - Möglichkeit, um Kosten bei Azure einzusparen. Bei einem Sparplan verpflichtet der Kunde sich für einen bestimmten Zeitraum zu einem festen stündlichen Aufwand für berechtigte Computedienste in allen Azure-Regionen. Sparpläne eignen sich somit für dynamische Workloads, die sich weiterentwickeln. Wenn die Anwendungen verschiedene Instanzfamilien oder Computedienste nutzen oder in verschiedenen Rechenzentren laufen, sind Sparpläne die bessere Wahl gegenüber Reservierungen. Die Leistungen aus dem Sparplan gelten für die gesamte Nutzung von teilnehmenden Compute Services weltweit und sind nicht auf eine bestimmte Region beschränkt.

Die Entscheidung, ob eine Reservierung oder ein Sparplan die bessere Option darstellt, hängt von den spezifischen Anforderungen des Kunden ab. Grob zusammengefasst kann man folgendes festhalten:

Insgesamt bieten sowohl Reservierungen als auch Sparpläne eine Möglichkeit, die Kosten in Azure zu optimieren. Die Wahl hängt von der individuellen Situation des Kunden ab. Generell ist an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass die Cloud-Kostenoptimierung ein kontinuierlicher Prozess ist, der regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen erfordert.

Außerdem sollten Kunden prüfen, wie häufig sie bislang Azure Compute-Reservierungen ausgetauscht haben. Bei regelmäßigem Austausch könnte es sinnvoll sein die Prozesse zu reviewen und ggf. anzupassen. Abschließend gilt es die Richtlinie für den Umtausch von Azure Reservierungen im Blick zu behalten, um bei Ankündigung einer Umtausch-Deadline ggf. die Reservierungen ein letztes Mal auszutauschen.

Autor: Lennart Hollweg