World Backup Day & schlaflose Nächte

31/03/2023

World Backup Day & Schlaflose Nächte

Das Lastenheft

Im zweiten Semester meines Masterstudienganges der Informatik sollten wir für die Bachelorstudenten eine Idee ausarbeiten, welche sie im Rahmen ihres Faches umsetzen mussten. Wir wurden in Gruppen eingeteilt und jedes Mitglied wurde mit einer Aufgabe vertraut. Meine Aufgabe war es, ein Lastenheft für die Bachelorstudenten auszuarbeiten und dieses anschließend zu präsentieren. Natürlich wurden die Anforderungen nicht allein von mir definiert, ich war der Verantwortliche und sorgte dafür, dass das Lastenheft aktualisiert und fehlerfrei bleiben soll. Am Vorabend der Präsentation habe ich den letzten Feinschliff vorgenommen und wollte auf das finale Ergebnis mit einem kühlen Getränk anstoßen. Da war er, der unbeabsichtigte Moment. Das Getränk rutsche mir aus der Hand und wurde von meinem Laptop aufgefangen. Alles war dahin, mein Laptop, das Lastenheft und mein ruhig geglaubter Abend. Panisch habe ich versucht, den Laptop noch zu retten, aber es war nichts mehr zu machen, der Abend war gelaufen. Voller Aufregung bin ich zu meinem Mitbewohner gerannt und habe ihn gefragt, ob ich mir seinen Laptop ausleihen kann. Ich müsse nur „kurz“ etwas erledigen, es dauert auch bestimmt nicht lange. Also fing ich an, das Lastenheft aus den unzähligen, beschriebenen und nicht mehr gut leserlichen Blättern Papier zu rekonstruieren. (Zum Glück haben wir unsere Ideen und Anforderungen zuvor immer auf Papier festgehalten)

Nun saß ich also vor dem geliehenen Laptop, an der Seite der Grund für meine lange Nacht, das zu Scherben gegangene Getränk. Ich habe Stunden gebraucht, aber die lange Nacht hat sich gelohnt und am Ende stand wieder ein erkennbares Lastenheft. Hundsmüde bin ich in mein Bett gefallen, um am kommenden Tag das „Lastenheft“ zu präsentieren.

Mitigationen von Bedrohungen im Unternehmenskontext

Im Privaten habe ich meine Lektion eines nicht vorhandenen Backups gelernt, aber worauf müssen Unternehmen gezielt achten? Immer öfter berichten Medien über Cyberangriffe, sei es die Daten-Exfiltration bei Continental Anfang Februar, oder der Angriff gegen den Carsharing-Dienstleister Sixt. Selbst mein Vater, der bei Gott kein Digital Native ist, hat mich auf dieses Thema angesprochen.

Einer der häufigsten Cyberangriffe sind Ransomware-Angriffe, dabei werden u.a. Dateien auf den Systemen der Opfer verschlüsselt. Besitzt das Unternehmen kein Backup, müssen die verschlüsselten Dateien aufwendig wiederhergestellt werden, oder das Unternehmen beißt in den sauren Apfel und bezahlt das vom Angreifer geforderte Lösegeld. Dass die zweite Option nicht die eleganteste Lösung ist, liegt auf der Hand. Es lauern aber nicht nur außerhalb eines Unternehmens Gründe für ein Backup. So führt fehlerhafte oder defekte Hardware ebenso zu Kopfschmerzen eines IT-Administrators wie das versehentliche Löschen der Daten durch einen Kollegen oder Kollegin. Jeder der ein Backup-System bereits betrieben hat, kann ein Lied davon singen.

Also tun Sie Ihrem nächtlichen Schlaf und auch dem IT-Administrator einen Gefallen und erstellen Sie Backups Ihrer Daten.

Verfasser: Roman Scholtysik