Die Zukunft des Software Asset Management: SAM im Jahr 2050

10/12/2024

Die Zukunft des Software Asset Management: SAM im Jahr 2050

Software Asset Management (SAM) ist ein dynamisches Berufsfeld, das mit den technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Schritt halten muss. Wie sieht die Zukunft von SAM aus? Welche neuen Themenfelder und Herausforderungen werden auf uns zukommen? Ein visionärer Blick in das Jahr 2050 zeigt spannende Perspektiven – und verdeutlicht, wie umfassend sich unser Berufsfeld verändern könnte.

Was bleibt von der „Software“?

Eine zentrale Frage der Zukunft lautet: Was ist überhaupt noch „Software“? Die klare Trennung zwischen Software und Services verschwimmt zunehmend. Schon heute greifen viele Menschen auf Anwendungen und Tools über den Browser zu, ohne etwas zu installieren – ob auf PC, Smartphone, Tablet oder Smartwatch. Diese Entwicklung stellt auch SAM-Manager vor die Herausforderung zu definieren, welche Aufgaben tatsächlich zum SAM gehören.

Die grundlegende Aufgabe des Software- und Lizenzmanagers bleibt jedoch bestehen: maximale Transparenz über alle digitalen Dienste zu schaffen – unabhängig davon, ob sie lokal, cloudbasiert, dauerhaft oder im Abo-Modell bereitgestellt werden. Dabei gilt es, sowohl die Einhaltung der Nutzungsbedingungen sicherzustellen als auch wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen zu erzielen.

Neue Produktfelder: Vom Streaming zum „Drive-Abo“

Technologische Entwicklungen haben unser Verständnis von Konsum und Nutzung immer wieder revolutioniert. Ein Blick auf die Musikindustrie zeigt dies eindrucksvoll: Vor rund 100 Jahren waren Live-Konzerte die einzige Möglichkeit, Musik eines Künstlers zu hören. Später brachte die CD das dauerhafte Hörrecht gegen eine einmalige Zahlung direkt ins Wohnzimmer. Heute dominieren Streaming-Dienste, bei denen die Musiknutzung im Abo-Modell erfolgt – ohne dauerhaftes Besitzrecht.

Ein ähnlicher Wandel hat sich auch in der Softwarebranche vollzogen. Der Übergang vom Kauf- zum Abo-Modell ist bei vielen Herstellern bereits weitestgehend abgeschlossen. Statt einmaliger Lizenzkosten zahlen Unternehmen nun wiederkehrende Gebühren für Cloud-Services oder Software-Abonnements. Ein prominentes Beispiel ist das „Pay-as-you-go“-Modell, bei dem nur die tatsächlich genutzten Ressourcen in der Cloud abgerechnet werden. Dieses Modell bietet Flexibilität und Kostenkontrolle, stellt aber auch neue Herausforderungen an das Software Asset Management – etwa die Überwachung und Optimierung der Nutzung, um unnötige Ausgaben zu vermeiden.

Die Entwicklung hin zu flexiblen Abo-Modellen könnte auch in anderen Branchen stattfinden. In der Automobilindustrie ist ein „Drive“-Abo denkbar: Statt ein Auto zu kaufen, könnten Nutzer:innen Fahrdienste abonnieren. Unterschiedliche Pakete – von Basic (nur Stadtverkehr) über Advanced (Überlandfahrten) bis hin zu Premium (Autobahnnutzung mit abgestuften Geschwindigkeitslimits) – könnten den Markt prägen.

Für das Software Asset Management eröffnen diese Entwicklungen neue Perspektiven. Die Verwaltung und Optimierung dieser flexiblen und dynamischen Modelle wird zur Kernaufgabe zukünftiger SAM-Manager – und zeigt, wie stark sich das Berufsfeld weiterentwickeln könnte.

Management für Externe Digitale Services (EDS)

Für Unternehmen gewinnen digitale Services zunehmend strategische Bedeutung. Ein „Drive“-Abo könnte etwa für Fuhrparks von Logistikfirmen, Lieferdiensten oder Carsharing-Anbietern ein essenzieller Bestandteil ihrer Geschäftsstrategie werden. Hier würde ein EDS-Manager sicherstellen, dass die Nutzung effizient organisiert ist – sei es durch die Wahl der passenden Servicepakete oder die Optimierung der Kostenstrukturen.

In Unternehmen könnte der heutige SAM-Manager so zum „External Digital Service Manager“ (EDS-Manager) avancieren – eine Schlüsselrolle, die über Software hinausgeht und sämtliche externen digitalen Dienste steuert. Dieser Beruf könnte maßgeblich dazu beitragen, Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Transparenz in einer zunehmend digitalen Welt zu gewährleisten.

Veränderung durch KI: Freund oder Feind?

Wird künstliche Intelligenz (KI) den Beruf des SAM-Managers überflüssig machen? Diese Frage ist berechtigt, doch die Antwort ist differenziert. Manfred Spitzer, einer der führenden Neurowissenschaftler, beleuchtet in seinem Buch „Künstliche Intelligenz – Dem Menschen überlegen: Wie KI uns rettet und bedroht“ die Auswirkungen von KI auf verschiedene Nischenberufe. Sein Fazit ist dabei stets ähnlich: KI ersetzt spezialisierte Expert:innen nicht vollständig, aber sie verändert die Anforderungen an diese Berufe grundlegend.

Hätte Spitzer den Beruf des SAM-Managers untersucht, könnte sein Fazit wohl so lauten: „KI wird SAM-Manager nicht ersetzen – aber SAM-Manager, die keine KI verwenden, werden von denen ersetzt, die es tun.“

Die Botschaft ist klar: Der Einsatz von KI wird entscheidend sein, um die zukünftigen Herausforderungen im Software Asset Management zu bewältigen. SAM-Manager, die KI-gestützte Werkzeuge nutzen, können ihre Arbeit effizienter und strategischer gestalten – und bleiben damit unverzichtbar in einer zunehmend digitalisierten Welt.

Ein visionärer Blick nach vorn

Die Anforderungen an SAM entwickeln sich ständig weiter – und wir als Fachleute müssen uns entsprechend anpassen und innovative Lösungen finden. Ob neue Technologien, Geschäftsmodelle oder Berufsbilder wie der EDS-Manager: Unsere Zukunft liegt in der Kombination aus visionärem Denken und praxisorientierter Umsetzung.

Lassen Sie uns gemeinsam diskutieren: Welche Felder sehen Sie für die Zukunft des SAM? Teilen Sie Ihre Ideen und Visionen – vielleicht beim nächsten Event oder in einer entspannten Gesprächsrunde. Die Zukunft ist offen – und wir gestalten sie mit.