Microsoft Professional Support Services – läuft alles auf den Unified Support hinaus?
Bei der Softwarenutzung bilden neben Lizenz- und Wartungsgebühren die Supportkosten den dritten großen Kostenblock für Unternehmen. Vor allem für Softwareprodukte, die unternehmensweit im Einsatz und geschäftskritisch sind, ist ein guter Support entscheidend um Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten.
Microsoft bietet produktunabhängige sowie produktspezifische Supportverträge an. Eine Übersicht finden Sie in unserem Schaubild:
Wir schauen uns hier die Änderungen bei produktunabhängigen Serviceverträgen an. Seit der Einführung von Microsoft Unified Support wächst zunehmend der Druck auf die Kunden von Microsoft, diesen Service als Abonnement abzuschließen.
Wie hat Microsoft das Angebot an produktunabhängigen Supportverträgen eingeschränkt?
1. Premier Support
Seit dem 1. Juli 2021 bietet Microsoft Neukunden bereits keine Premier Support Verträge mehr an. Ab dem 1. Juli 2022 ist nun auch keine Verlängerung der Verträge für bestehende Unternehmenskunden mehr möglich. Microsoft kündigte zudem an, den Premier Support voraussichtlich auch für den Öffentlichen Dienst auslaufen zu lassen.
2. Software Assurance
Im April 2022 kündigte Microsoft an, den 24x7 Problem Resolution Support Benefit zum 1. Februar 2023 komplett, also für alle Kunden, abzukündigen. Damit kehrt Microsoft von vorherigen Ankündigungen ab, den 24x7 Problem Resolution Support für Kunden mit Software Assurance-Ausgaben von jährlich mehr als 250.000 US $ durch bedarfsweisem Support mit einer Reaktionszeit von 24 Stunden zu ersetzen.
Welche Auswirkungen hat ein möglicher Wechsel auf den Microsoft Unified Support für Kunden?
Vor allem wird es für die meisten Kunden teurer und gleichzeitig schwieriger, die Kosten zu kalkulieren. Sowohl mit dem Premier als auch dem Professional Support ist eine gute Kostenübersicht möglich, da die Verrechnung hier pro Vorfall bzw. pro Stunde vorgenommen wird. Die Kosten für den Unified Support berechnen sich hingegen auf Basis der jährlichen Ausgaben eines Kunden für Lizenzgebühren und Softwarewartung.
Ende vergangenen Jahres hat Microsoft das Preismodell für den Unified Support nochmal angepasst. Für Unified Enterprise hat Microsoft eine Preisübersicht veröffentlicht. Die Preisgestaltung basiert auf den historischen jährlichen IT-Ausgaben nach Produktklassen, bestehend aus:
- Cloud-Diensten (Ausgaben der letzten 12 Monate)
- Lizenzkäufen (Ausgaben der letzten 5 Jahre)
- Software Assurance-Käufen (Ausgaben der letzten 12 Monate)
Der Preis für den Unified Support wird dann als prozentualer Aufschlag berechnet. Die Tarife sind nach den entsprechenden Umsätzen gestaffelt.
Zu beachten sind bei Überlegungen hinsichtlich eines Wechsels oder einer Verlängerung eines Unified Support Vertrags zwei wesentliche Faktoren, die die Kosten für Sie von Jahr zu Jahr potenziell signifikant steigen lassen:
- Jede Erhöhung Ihrer Nutzung von Microsoft Cloud-Diensten führt in dem darauffolgenden Jahr auch zu einer Erhöhung der Unified Support Kosten, da diese Produktklasse eine Schlüsselvariable der Unified-Kostenmetrik ist.
- Zusätzlich wirkt sich jede Preiserhöhung für genutzte Produkte direkt auf die Kosten für den Unified Support aus. So schlagen dann Preiserhöhungen wie zuletzt im März für Microsoft 365 für Unternehmenskunden doppelt zu Buche.
Auch wenn der Druck auf Kunden wächst, auf den Unified Support zu wechseln, sollte durch IT-Entscheider vorab eine genaue Analyse des individuell benötigten Support-Umfangs sowie der Kostenimplikation vorgenommen werden.
Gerne unterstützen wir Sie bei der Bewertung der Auswirkungen der Änderungen auf Ihr Unternehmen und überprüfen für Sie, welche Alternativen zum Unified Support für Ihr Unternehmen möglich ist.
Verfasserin: Anne Pinke