Karriereentwicklung in der IT: Wie man als Berufsanfänger Erfolg hat

24/07/2024

Karriereentwicklung in der IT: Wie man als Berufsanfänger Erfolg hat

Viele Studierende entscheiden sich für ein Studium mit IT-Schwerpunkt. Denn der IT-Branche werden gute Berufsmöglichkeiten nachgesagt und der Bedarf an Fachkräften mit IT-Know-how ist hoch. Arbeitgeber werben zudem mit guter Bezahlung, flexiblen Arbeitsmodellen und vergleichsweise niedrigen Einstiegshürden.

Doch die IT-Branche ist sehr vielfältig. Für viele Studierende stellt sich am Ende ihres Studiums die Frage, welcher Beruf zu ihnen passt. In einem so breit gefächerten Feld kann es überfordernd sein, den richtigen Weg für die eigene Karriereentwicklung zu finden. Dieser Blogbeitrag möchte praxisnahe Tipps für einen erfolgreichen Start in die IT-Karriere geben.

Welcher Beruf in der IT-Branche passt zu mir?

In der IT-Branche gibt es unterschiedlichste Themengebiete, wie bspw. Softwareentwicklung, IT-Sicherheit, Cloud Computing, Netzwerkarchitektur. Auf der Suche nach der passenden Stelle empfiehlt es sich, zunächst seine Interessengebiete zu identifizieren. Anhand von Praktika, den inhaltlichen Schwerpunkten des Studiums und den privaten Interessen können Studierende reflektieren, in welchen Themengebieten ihre Leidenschaft liegt.

Die Wahrscheinlichkeit Freude und Motivation in seinem Beruf zu finden, entsteht meiner Erfahrung nach dann, wenn neben den reinen Interessen auch die eigenen Kompetenzen berücksichtigt werden. Dabei unterscheidet man zwischen vier Schlüsselkompetenzen: Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Sozial- und Individualkompetenz. Unterschiedliche Berufe erfordern verschiedene Kompetenzen. Ein Berufseinstieg als Softwareentwickler:in erfordert ein höheres Maß an Fachkompetenz. Beispielsweise beherrscht man idealerweise eine Programmiersprache und hat bereits erste Erfahrungen mit der Entwicklung von kleinsten Anwendungen. Als Unternehmensberater:in sind hingegen Sozialkompetenzen von hoher Relevanz. Kommunikation und Empathie erlauben es einem, der Kund:in besser zuzuhören und sie verstehen zu können.

Abbildung zum Schalenmodel beruflicher Handlungsfähigkeit in Anlehnung an Thiessen 2005, S. 257

Die eigenen Kompetenzen und Interessen zu kennen, kann helfen den passenden Beruf zu finden. Aufschreiben, Recherchieren, Austausch mit Expert:innen können dabei helfen, die Kompetenzen und Interessen zu identifizieren.

Wie habe ich als Berufseinsteiger Erfolg in der IT-Branche?

Der berufliche Erfolg ist für viele motivierend. Die Faktoren, die den Erfolg herbeiführen, können je nach Branche, Unternehmen und Beruf sehr unterschiedlich sein. Ich möchte mich auf drei Erfolgsfaktoren fokussieren, die ich persönlich als besonders wirksam empfinde.

Fach- und Methodenkompetenzen durch praktische Erfahrungen aneignen

Im Studium erlernt man grundlegende Fach- und Methodenkompetenzen. Ich habe in meinem Studium beispielsweise ein grundlegendes Verständnis von Cloud Infrastrukturen oder Modellen zur Softwareentwicklung erhalten. In meinem beruflichen Alltag ist solches Fachwissen aus dem Studium häufig das Fundament für eine tiefergehende Wissensaneignung. Die Praxis weicht von der Theorie ab, es gibt Ausnahmen, Besonderheiten und weiteres Wissen, was sich Einsteiger:innen aneignen müssen. Daher empfiehlt es sich, wissbegierig und aufmerksam zu sein. Zuhören, Mitschreiben und Fragen stellen sind der Schlüssel, um ein besseres Verständnis zu erlangen. Gerade der Austausch mit Kolleg:innen oder einer Mentor:in wird bei Complion als besonders wichtig erachtet. Aus diesem Grund arbeiten juniore Kolleg:innen stets in einem Team mit einer erfahrenen Projektleiter:in. Diese unterstützt inhaltlich und dient auch als methodische Ansprechpartner:in. Zusätzlich hat jede:r eine projekt-fremde Mentor:in, mit der ein Austausch jederzeit möglich ist. Gerade zum Berufseinstieg, wenn man noch wenig Projekte begleitet hat, geht es darum praktische Erfahrungen zu sammeln und Fach- und Methodenkompetenzen zu schaffen.

Verantwortung übernehmen

Nach und nach übernehmen juniore Kolleg:innen mehr Verantwortung. Bei Complion zeigt sich dies dadurch, dass sich die Projektleiter:in sich stärker zurückzieht. Die juniore Mitarbeiter:in übernimmt Aufgaben in eigener Verantwortung und leitet Gespräche mit der Kund:in. Hier kommen Individualkompentenzen, wie Flexibität, Stressresistenz, Ruhe und Selbstsicherheit, zum Tragen. Durch die wachsende Verantwortung in den Projekten, gewinnt man neue Erfahrungen, wodurch die Individualkompetenzen weiter steigen.

Selbstständig Handeln

Langfristig ist das Ziel, dass Mitarbeiter:innen Probleme, Herausforderungen und Aufgaben selbstständig lösen. Das Fundament dafür ist Selbstorganisation. Die Planung und Priorisierung von Aufgaben hilft dabei, Deadlines einzuhalten, steigert zudem die Produktivität und reduziert den Stress. Selbstständig werden Mitarbeiter:innen indem sie Eigeninitiative entwickeln. Häufig entsteht dies aus eigenen Zielen, die man verfolgt. Sie können einen vorantreiben eigene Ideen einbringen und zur Weiterentwicklung des gesamten Unternehmens beitragen. Dadurch entsteht Wert, was eine Mitarbeiter:in unentbehrlich macht.

Fazit

Die IT-Branche bietet vielfältige Berufsmöglichkeiten, was junge Menschen dazu motiviert sich in diesen Fahrrichtungen weiterzubilden. Nach dem Studium gilt es den passenden Beruf zu finden, der einen inhaltlich begeistern kann und gleichzeitig den eigenen Kompetenzen liegt. Das Reflektieren der eigenen Interessen und das Sammeln erster Erfahrungen können einem bei der Auswahl helfen. Neben der Auswahl des geeigneten Berufs können verschiedene Faktoren dazu beitragen, erfolgreich in seiner beruflichen Entwicklung zu sein. Zu Beginn es Berufseinstieges sollte das Ziel, der Aufbau von Fach- und Methodenkompetenzen sein. Mit der Entwicklung seiner Kompetenzen sollte eine Mitarbeiter:in Verantwortung übernehmen und selbstständig Handeln, sodass sie seine Ideen einbringt und Werte schafft.

Verfasser: Jan Philipsen

Bildquelle: Thiessen, B. (2005): Inter- und Transdisziplinarität als Teil beruflicher Handlungskompetenzen. Gender Studies als Übersetzungswissen. In: Kahlert, H./Weller, I. (Hrsg.): Quer denken – Strukturen verändern: Gender Studies zwischen Disziplinen. Wiesbaden