Ist Microsoft 365 E7 nicht mehr fern?

11/05/2023

Ist Microsoft 365 E7 nicht mehr fern?

Der Einsatz der Microsoft 365 Produkt Suiten ist mittlerweile weit verbreitet. Seit Jahresbeginn bietet Microsoft fast monatlich neue Online Services an, für die zusätzliche Lizenzen additiv zu den M365 Plänen – sogar zur M365 E5 – zu erwerben sind. Schnell stellt sich die Frage, ob Microsoft diese Services zukünftig nicht in einer M365 E7 bündeln könnte. Dieser Beitrag fasst die kürzlichen Entwicklungen zusammen und wirft einen Blick voraus auf eine mögliche E7 Lizenz.

Microsoft 365

Microsoft 365 ist im Juli 2017 ursprünglich aus Office 365 hervorgegangen und ist eine kommerzielle Produktsuite bestehend aus Windows Enterprise Upgrade, Office 365 und Enterprise & Mobility Suite. Seitdem wurde das Angebot stetig weiterentwickelt und neben Microsoft 365 E3 und E5 auch um funktional abgespeckte Pläne für Mitarbeiter in den direkten Unternehmensbereichen (Frontline Worker) ergänzt. Die meisten Pläne, die Bestandteil der Suite sind, können auch einzeln erworben werden bzw. mit den Suiten kombiniert werden. Zusätzlich beinhalten die Suiten noch erweiterte Nutzungsrechte (z.B. für Office On-Premise Server und lokale Installationen von Office Professional Plus bei sogenannten „From-SA“-Nutzungsrechten).

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Zusammensetzung der Produktsuiten (F1, F3, E3 und E5)

Add-on Pläne

Seit Jahresbeginn bietet Microsoft fast monatlich neue Online Services an, die zusätzlich zu den Microsoft 365 Suiten erworben werden können. Es handelt sich hierbei um so genannte Add-on Pläne, die z.B. eine M365 Lizenz als Voraussetzung erfordern. Hier sind u.a. Teams Premium, Intune und M365 Copilot zu nennen.

Bei Teams Premium handelt es sich eine Erweiterung zu den Teams Standardfunktionalitäten, die in allen M365 und O365 Plänen enthalten sind. Dies umfasst z.B. die Personalisierung von Meetings und Online Events, aber auch sicherheitsrelevante Funktionen wie die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Features wie z.B. Live-Übersetzungen wurden dabei zunächst in den Teams Standardfunktionalitäten zu Testzwecken verfügbar gemacht, um dann zur Verärgerung vieler Kunden als eigenständige Lizenz kostenpflichtig vermarktet zu werden.

Im Intune Portfolio werden erweiterte Funktionen für die Endpunktverwaltung und Sicherheit als Zusatzpläne vermarket. Dazu bietet Microsoft Add-ons für Einzelfunktionen wie Remote Help, gebündelte Funktionen (MS Tunnel for Mobile Application Management und Intune Management of Specialty Devices) im Intune Plan 2 und alle Funktionen mit der Intune Suite an.

Im März 2023 hat Microsoft den neuen Online Service M365 Copilot angekündigt. Dieser soll eine Unterstützung mittels künstlicher Intelligenz in den Office Anwendungen (wie z.B. Word, Excel, PowerPoint, Outlook, Teams) bieten und über einen/via Business Chat mit dem Anwender interagieren, um für diesen Aufgaben zu erledigen. Details zum Lizenz- und Preismodell liegen zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags noch nicht vor. Aufgrund der avisierten Produktivitätssteigerungen ist jedoch wieder mit einer kostenpflichtigen Add-on Lizenz zu den bestehenden M365 Suiten zu rechnen.

Microsoft 365 E7: Was spricht dafür?

Was spricht also für eine neue M365 E7 Suite? Zunächst weisen alle Add-on Produkte die gleiche Lizenzmetrik, nämlich pro Nutzer, auf. Damit ließen sie sich einfach mit der bestehendem E5 Lizenz in einem neuen Produkt kombinieren.  Da alle Services zusätzlich zur M365 E5 zu lizenzieren sind, wäre die Kombination in einer E7 Lizenz ein plausibler Schritt, sobald ausreichend zusätzliche Pläne vorhanden sind. Im Vergleich M365 E3 zu E5 besteht der Unterschied im Wesentlichen in E5 Compliance, E5 Security und den Office 365 E5 Funktionalitäten wie PowerBI Pro und Teams Phone.

Bei Abnahme aller Add-on Pläne werden Kunden außerdem ein besseres Pricing erwarten. Statt die Einzelprodukte zu rabattieren, wäre ein Suite-Rabatt ein probates Pricing-Instrument. Ferner wäre damit wieder ein entsprechendes Upsell-Potential für Kunden gegeben, die bereits M365 E5 lizenziert haben und die Produktdurchdringung könnte gesteigert werden.

Microsoft 365 E7: Was spricht dagegen?

Suiten bringen immer das Problem mit sich, dass ggf. auch Services enthalten sind, die der Kunde nicht benötigt, aufgrund des günstigeren Preises aber mit kauft. Für den Hersteller birgt das die Herausforderung, dass er die Kapazitäten für die enthaltenen Online Services aufbauen bzw. bereithalten muss. Bei vertraglichen Anpassungen mit Reduktion des Funktionsumfangs entstehen so Leerkapazitäten. Bei einer bedarfsgerechten Lizenzierung würde diese Problematik vermieden.

Am Ende wird die Entscheidung über M365 E7 wohl im Marketing und Produktmanagement in Redmond entschieden. Sollte Microsoft die Strategie einer M365 E7 verfolgen, wird es wohl nicht mehr länger als 12 Monate dauern, bis ein solches Angebot verfügbar ist. Es bleibt also spannend.

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Verfasser: Felix Baran