Atlassian – Ende des Supports für „Server“-Lizenzen: Was sind die Alternativen?
Zum 15. Februar 2024 endet der Support für „Server“-Lizenzen durch Atlassian. Ein Wechsel zur Data Center-Lizenzierung oder in die Cloud ist mit einer enormen Kostensteigerung verbunden. Welche Alternativen für Atlassian-Kunden bestehen und welche Möglichkeiten ein Enterprise License Agreement (ELA) bietet, wird in diesem Blogbeitrag näher beleuchtet.
Welche Betriebs- und Lizenzmodelle bietet Atlassian?
Lange Zeit wurden nur „Server“-Lizenzen angeboten. Hierbei handelt es sich um klassische Kauflizenzen mit jährlicher Wartung. Die Installation kann auf eigenen Systemen oder auch bei externen Providern erfolgen. Der Support für Server-Lizenzen endet am 15.02.24. Danach bieten Atlassian und die Marketplace-Partner keinen technischen Support, keine Sicherheitsupdates oder Bugfixes für kritische Schwachstellen mehr an.
Mit der Einführung der „Data Center“-Lizenzen wurde das Lizenzmodell auf Miete umgestellt. Der Betrieb verbleibt weiterhin in der Verantwortung des Kunden. Technisch und funktional bieten „Data Center“-Installationen mehr Möglichkeiten, auch wenn diese nicht von jedem Kunden gleichermaßen benötigt werden.
Parallel zu Data Center bietet Atlassian seine Produkte auch in der Cloud als Software as a Service (SaaS) Lösung an. Hierbei betreibt Atlassian die Instanzen technisch und stellt den Zugriff über das Internet bereit. Betriebsaufwände und Nutzungsrechte sind Bestandteil der monatlichen oder jährlichen Mietgebühren.
Neben einer Änderung der Mindestmengen (von „Server“- zu „Data Center“- (mind. 500 User) Lizenzierung) vervielfachen sich die Kosten bei Umstellung von der verhältnismäßig günstigen Server-Lizenzierung, bei der nur jährliche Wartungsgebühren fällig wurden, gegenüber der „Data Center“- und „Cloud“-Lizenzierung.
Welche Alternativen gibt es?
Grundsätzlich lassen sich folgende drei Alternativen aufzeigen:
1) Verblieb bei der „Server“-Lizenzierung:
Es handelt sich schließlich um dauerhafte Nutzungsrechte, die auch nach Supportende weiterhin nutzbar sind. Allerdings können Kunden dann nicht mehr von funktionalen Neuerungen (inkl. neuer Marketplace-Applikationen) profitieren und sie erhalten auch keinen Support für kritische Schwachstellen mehr, die sich in letzter Zeit häufen.
2) Migration zu einem Alternativtool:
Bei einem Wechsel zu einer oder mehreren anderen Lösung sollte vorher analysiert werden, welche Funktionalitäten genau benötigt werden und ob eine Migration in der Gesamtkostenbetrachtung wirtschaftlich ist. In Anbetracht des nur noch verbleibenden Zeitraums bis zum „Server“-Supportende besteht seit kurzem die Möglichkeit bei Kauf einer einjährigen Cloud Subscription (für > 1.000 User bei Jira / Confluence bzw. > 250 Agents bei Jira Service Management) ein weiteres Jahr Support für die „Server“-Lizenzen bis 15.02.2025 im Rahmen des „Dual Use Licensing“-Angebots von Atlassian zu erhalten.
3) Enterprise License Agreement (ELA) statt à la Carte-Lizenzierung:
Abhängig vom Nutzungsumfang kann der Abschluss eines ELA-Vertrags Kostenvorteile gegenüber der Standardlizenzierung („à la Carte“) bieten. Nachfolgend sind dazu einige Überlegungen zusammengefasst.
Was bietet das Enterprise License Agreement (ELA)?
Einen ELA-Vertrag bietet Atlassian für Kunden mit mindestens 5.000 Nutzern an. Es handelt sich dabei um ein Vertragsmodell bei der nach der Anzahl der Personen pro Produkt lizenziert wird, unabhängig davon auf viele Instanzen diese berechtigt sind und das sogar in der Cloud (daher auch „Hybrid ELA“ genannt). Wesentliche Unterschiede gegenüber der à la Carte-Lizenzierung sind:
- Nur eine Lizenz pro Nutzer:in pro Produkt unabhängig von der Anzahl an Instanzen auf die diese:r berechtigt ist
- Flexibler Einsatz der Lizenzen, on-premises sowie in der Atlassian Cloud, und unabhängig von den Standard-Lizenzpaketgrößen
- Kleinere Instanzen möglich (Jira & Confluence: 25/50/100/250 und Jira Service Management: 5/10/15/25 statt 500 Nutzer im Standardlizenzmodell)
- Premier Support beim Hersteller & Technical Account Management (Stunden & Training Credits, Jira Align Workshop Tage)
- Anrechnung der aktiven Lizenzen (Wartung bzw. Subscriptions)
- Preisstabilität über 3 Jahre bei jährlicher Zahlung
Ob ein ELA-Vertrag Kostenvorteile bietet, ist jeweils von der individuellen Kundensituation abhängig. Neben den aktuellen und zukünftig geplanten Instanzen sind dabei auch mögliche Bedarfsentwicklungen und der Mehrwert durch enthaltenen ELA-Leistungen (z.B. Premier Support, Trainingscredits) in die Betrachtung einzubeziehen. Darüber hinaus bietet der ELA-Vertrag einige Möglichkeiten zu individuellen Sondervereinbarungen mit Atlassian, die über die à la Carte-Lizenzierung so nicht möglich sind.
Wie mit der Atlassian-Lizenzierung verfahren?
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Verfasser: Felix Baran